Frauen auf dem Sprung
Pressegespräch mit DSV-Athletinnen und Funktionären nach dem Qualifikationswettkampf in der Audi-Arena
Die Skispringerinnen haben einen großen Traum: einen Saisonhöhepunkt wie die Vierschanzentournee der Männer, die im Winter alljährlich Zehntausende von Zuschauern in die Sprungstadien lockt, hätten die Frauen ebenfalls gerne. Katharina Althaus würde sich über ein Highlight wie die Tournee im Terminkalender freuen: „Das wäre mega, wenn das klappen würde“.
Ein deutliches Plädoyer dafür hatten die vier Präsidenten der Tourneeorte bereits im Frühjahr gehalten. „Wir wollen die Frauen dabei haben, nur das WIE ist offen“, unterstrich Dr. Peter Kruijer, Vorsitzender des Skiclub Oberstdorf bei einem Pressegespräch in der Audi-Arena. Es gebe zwar noch allerhand offene Fragen zu klären, logistische ebenso wie finanzielle, und Absprachen zwischen den nationalen Verbänden und der FIS zu treffen. „Aber der Wille ist da, die Frauen zu integrieren.“
Auch Horst Hüttel, Teammanager Skisprung und Nordische Kombination im Deutschen Skiverband, bestätigte: „Der Damenskisprung wäre soweit.“ Man würde den Männern nichts wegnehmen. Die Umsetzung sei jedoch durchaus schwierig: Fragen, ob ein solches Event als Weltcup oder als Einladungswettbewerb ausgetragen werden sollte, müssten geklärt werden. „Ich bin aber überzeugt, dass die vier traditionellen Schanzen geeignet sind“, versicherte Hüttel.
Andreas Bauer, der deutsche Bundestrainer, ist seit langem ein Vorkämpfer für die Idee, die Frauen in den Tourneeablauf zu integrieren. Er freute sich sehr über den Beschluss der vier Tournee-Präsidenten. Sein Wunsch ist eine Tournee an den traditionellen Wettkampforten Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck und Bischofshofen. Er zeigte sich optimistisch, dass logistische, rechtliche und finanzielle Herausforderungen gelöst werden können.