Lächelnd nach Oberstdorf
Erstmals springen die Frauen im Allgäu um Weltcup-Punkte. Die Vorfreude im deutschen Team ist groß. Das hat mit dem letzten Auftritt von Carina Vogt zu tun, das liegt aber auch an einem allgemeinen Aufschwung

Einstmals wurden sie belächelt, jetzt starten sie lachend in eine neue Ära. Die deutschen Skispringerinnen präsentieren sich vor ihrem ersten Heim-Weltcup in Oberstdorf ausgelassen und voller Vorfreude. Angeführt von Olympiasiegerin Carina Vogt, 22, die am Wochenende ihren ersten Weltcupsieg in Japan feierte, schickt Bundestrainer Andreas Bauer aus Oberstdorf zwölf Athletinnen in die Qualifikation am Freitag. Am Samstag und Sonntag finden die Wettbewerbe statt.
Die DSV-Weitenjägerinnen wollen es dabei besser machen als die deutschen Männer, die zum Auftakt der Vierschanzentournee in Oberstdorf ohne Podiumserfolg blieben. Neben Vogt ruhen die Hoffnungen auf der 18-jährigen Katharina Althaus (SC Oberstdorf), die bei allen vier bisherigen Weltcupspringen in diesem Winter unter den Top Ten landete. „Ein Podestplatz ist für sie nur eine Frage der Zeit“, sagt Bauer. Ob in Oberstdorf der Knoten platzt, muss sich zeigen. Der vermeintliche Heimvorteil hat sich im Skispringen schon oftmals als bleischwere Last auf den Schultern von schmalen Sportlern erwiesen. Ein Kuriosum, dem Bauer und der Oberstdorfer Stützpunkttrainer Peter Leiner Teamgeist und mentale Einstimmung beim Heim-Weltcup entgegensetzen. „Dieses Mehr an Medien und Aufmerksamkeit muss man vorwegnehmen. Wir müssen unsere Kräfte fokussieren“, sagt Bauer. Der 51-jährige Allgäuer hofft, dass sich die Sportlerinnen ihre Unbekümmertheit bewahren, wenn am Wochenende das ZDF am Nachmittag erstmals live mit 18 Kameras vom Frauenskispringen in Oberstdorf berichtet. Bei der Pressekonferenz im Vorfeld, bei der Carina Vogt nach ihrem Japan-Jubler pausierte, gab das Nesthäkchen im Team die Marschroute vor. Die 16-jährige Gianina Ernst (SC Oberstdorf), die bei den Olympischen Spielen in Sotschi jüngste Teilnehmerin war, meinte mit Bezug auf die vorausgegangene Weltcupstation: „Nach Japan können Familie und Freunde nicht ohne Weiteres hinterhereisen. Deshalb freue ich mich sehr auf Oberstdorf.“ Mit einem Erfolg auf der Normalschanze, von der Sprünge um die 100 Meter möglich sind, könnten die deutschen Springerinnen ihre Disziplin hierzulande weiter vorantreiben. Nach dem überraschenden Sieg von Carina Vogt bei der ersten olympischen Entscheidung 2014 im Frauen-Skisprung hat sich bereits einiges getan. „Derzeit springen bundesweit etwa 150 Mädels“, sagt Bauer. Eine positive Überraschung er- lebte der Bundestrainer im Juli, als in Oberstdorf ein Mädchencamp für die Jahrgänge 2002 bis 2007 veranstaltet wurde. „Wir haben mit 25 Teilnehmerinnen gerechnet. Aber es kamen 70!“ Doch auch in anderen Ländern bewegt sich einiges. Allen voran in Japan, das mit Sara Takanashi die Weltcup-Führende und konstanteste Springerin der vergangenen Jahre stellt. Skepsis gegenüber dem Frauenskispringen prallt an der 18-Jährigen gänzlich ab. Wenn sie jemand belächelt, reagiert sie mit asiatischer Höflichkeit – und lächelt charmant zurück.

Text: Tobias Schuhwerk, Allgäuer Anzeigeblatt, 22.01.2015

am 22.01.2015 · Kommentieren ·
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