Eine Woche vor Beginn des ersten Frauen-Skisprung-Weltcups in Oberstdorf haben die Organisatoren grünes Licht für die dreitägige Veranstaltung gegeben. Nach der "offiziellen Schneekontrolle" teilte der langjährige FIS-Funktionär Oskar Fischer dem Internationalen Skiverband mit, dass der Weltcup in seinem Heimatort von der Schneesituation her gesichert sei. "Die Anlaufspur ist bereits fertig präpariert und der Aufsprunghang zu 90 Prozent belegt", schreibt Fischer. Selbst bei ungünstiger Wetterentwicklung würden die vorhandenen Schneedepots sowie weitere Schneereserven in der unmittelbaren Umgebung Oberstdorfs problemlos ausreichen.
Seit vielen Jahren kommen die weltbesten Skispringerinnen regelmäßig nach Oberstdorf - allerdings nur zum Training. Jetzt gehen sie erstmals im Rahmen eines Weltcups über die Bakken der Schattenberg-Normalschanze. Vor allem die Frauen des Deutschen Skiverbandes um den Oberstdorfer Bundestrainer Andreas Bauer werden alles daran setzen, um auf der ihnen so vertrauten HS 106 zu überzeugen und die Erwartungen des Heimpublikums zu erfüllen. Besonders auf Olympiasiegerin Carina Vogt werden die Augen gerichtet sein. Die 22-jährige Überraschungssiegerin von Sotschi startete nach einer Operation im Sommer mit Schwierigkeiten in die Saison, meldete sich aber bei den letzten Weltcups im japanischen Sapporo mit den Rängen sieben und zwei eindrucksvoll zurück. Gespannt darf man auch sein, wie die beiden Lokalmatadore Katharina Althaus und Gianina Ernst vom Skiclub Oberstdorf mit dem Erfolgsdruck auf der Heimschanze umgehen.
Der Weltcup beginnt bereits am Freitag, 23. Januar, ab 16.15 Uhr mit der Qualifikation, ehe um 19 Uhr im Nordic Park die offizielle Eröffnung des Weltcup-Wochenendes mit der Vorstellung der weltweit besten Skispringerinnen stattfindet. Am Samstag und Sonntag beginnen die ersten Wertungsdurchgänge jeweils um 16.15 Uhr, anschließend treten die Top 40 zu den Finaldurchgängen an. Große Favoritin ist übrigens auch im Allgäu die Führende im Gesamtweltcup, Sara Takanashi aus Japan, die mit ihrem Doppelsieg zuletzt in Sapporo ihre Dominanz einmal mehr eindrucksvoll bestätigte. Ihre bislang bitterste Niederlage musste Takanashi ausgerechnet bei Olympia in Sotschi hinnehmen, als eine gewisse Carina Vogt ... Aber die Geschichte kennt ja mittlerweile jeder.
Text: Mit freundlicher Genehmigung von Thomas Weiß, Allgäuer Anzeigeblatt